Google hat nicht nur Android als Betriebssystem für Tablets im Angebot, sondern auch Chrome OS. Doch genutzt wird es von den Herstellern kaum. Das Lenovo IdeaPad Duet ist einer der wenigen Tablets, welches als Chromebook daherkommt und möchte damit den gesamten Bereich gefühlt wiederbeleben. Neben dem Play Store kann man die vollwertige Version des Chrome-Browsers nutzen und hat sogar die Möglichkeit eine Linux-Sandbox zu starten. Im Lieferumfang ist als i-Tüpfelchen sogar noch eine Tastatur und Hülle mit integriertem Standfuß dabei. Hört sich für knapp 300€ zu gut, um wahr zu sein an, oder?
IdeaPad Duet: Bekanntes Design ist Geschmackssache
Das IdeaPad Duet Chromebook kommt in einem bunten Karton, was für Chromebooks eine absolute Seltenheit ist. Eigentlich wird sonst die Vorfreude mit einem billigen braunen Karton gebremst. Das Tablet hat ein gut verarbeitetes Aluminium-Gehäuse und ähnlich wie bei alten Pixel-Smartphones ist die Rückseite zweifarbig. Das mitgelieferte Cover ist aus Stoff haftet magnetisch und kommt mit einem integrierten Standfuß daher. Schick! Bei der Tastatur setzt man auf einen Pogopin-Anschluss und braucht damit kein aktives Bluetooth zur Nutzung. Leider setzt Lenovo hier komplett nur auf Plastik.
Als Hauptgerät ist das Duet allerdings nicht empfehlenswert. Dafür ist die Tastatur und wahrscheinlich auch der Bildschirm mit seinen 10,1 Zoll (ca. 26 Zentimeter) zu klein. Externe Bildschirme werden nur mit einer geringen Auflösung unterstützt, was eher ungewöhnlich für Chromebooks ist. Mit 1920×1200 Pixeln sind die Inhalte ausreichend scharf, aber die starke Spiegelung ist etwas nervig.
MediaTek-Prozessor bremst das Chromebook aus
Bei der Hardware hat sich Lenovo für ein MediaTek-Prozessor mit acht Kernen entschieden. Das reicht selbst mit nur 4 Gigabyte Arbeitsspeicher für einfaches Multitasking, aber mehr auch nicht. Von Linux sollte man bei dieser Leistung eher die Finger lassen. Trotzdem bekommt man für diesen Preis eine gute Ausstattung – gerade im Vergleich zu anderen Chromebooks in diesem Preissegment. Für das Netflixen oder Mitschreiben von Vorlesungen ist das Duet perfekt. Beim Speicherplatz stehen 64 und 128 GB zur Verfügung, wobei man als Chromebook-Nutzer eh auf die Cloud setzen sollte.
Wer lieber auf handschriftliche Notizen steht, kann auch einen USI-Stylus nutzen. Den konnte ich leider nicht testen, weil er in Deutschland noch gar nicht erschienen ist. Hier muss man also entweder auf die etwas kleine Tastatur zurückgreifen oder einen US-Import in Betracht ziehen. Dort kostet der Stift übrigens knapp $49 direkt bei Lenovo.
Das IdeaPad Duet hat einen guten Tabletmodus
Im Tabletmodus zeigt das Chromebook alle installierten Apps schön sortiert an. Mit einem Klick lässt sich die gewünschte App öffnen und wie bei Android mit einem Wisch nach oben wieder schließen. Bei der Verbindung mit der Tastatur wird der Modus wieder automatisch deaktiviert. Ansonsten läuft die Bedienung ganz flüssig und gerade das Lesen von E-Books macht in dieser Größe sehr viel Spaß.
Android-Apps sind nicht ganz so schlecht optimiert, wie auf noch größeren Bildschirmen und auch die Knöpfe sind einseitig gut zu erreichen. Mit einer Update-Garantie von mehr als sieben Jahren gibt es hier auch noch einen riesigen Vorteil. Der Akku sorgte im Test für knapp zehn Stunden durchgehendes Surfen. In knapp drei Stunden ist der Akku über den einzigen USB-C-Port auch wieder aufgeladen.