Das Tochterunternehmen Waymo von Alphabet schickt seit geraumer Zeit Autos komplett ohne Lenkrad auf die Straßen. Hier kann der Mensch nicht einmal übernehmen, wenn er denn will oder muss, sondern gibt sein Leben komplett in die Hand der Maschine.
Hier in Deutschland ist es immer noch nicht so ganz angekommen: der Trend mit den selbstfahrenden Autos. Während in Amerika der Autobauer Tesla und das Tochterunternehmen Waymo von Alphabet riesige Datensätze sammeln, wollen die Deutschen immer noch ihren Diesel mit Gangschaltung fahren. Während unsere Unternehmen in einem Skandal nach dem anderen Verwickelt sind, werden im Ausland bereits Simulationen auf bestimmten Straßenteilen gestartet. Und gerade in diesem Bereich ist Waymo schon jetzt ein Stück weiter als der Rest.
Die Zukunft ist jetzt, alter Mann!
Damit wir den weiten Weg, welchen Waymo schon zurückgelegt hat verstehen können, müssen wir auch mit dem Start des Unternehmens anfangen. Bereits im Januar 2009 beschäftigte sich Google mit der Erforschung und Entwicklung rund um das Thema autonomes Fahren. Gestartet wurde das Projekt von Sebastian Thrun, der damals auch Street View mitgründete. Damit hatte man auch einen riesigen Datensatz und den Wunsch verfolgt alle Straßen sehr genau zu erfassen und digital abbilden zu können.
Schon 2012 bekam Google dann die Erlaubnis, um autonome Autos auf die Straßen zu lassen. Zwar nur im US-Bundesstaat Nevada, aber der Grundstein war damit bereits ziemlich früh gelegt. Waymo, so wie wir es heute kennen, wurde dann 2016 gegründet und ist der spiritual successor vom „Google Driverless Car Project“. Als Hardware kam ein umgebauter Toyota Prius zum Einsatz, in welchen zu Beginn auch immer ein Mensch saß, der jederzeit eingreifen konnte. Die Vision, dass das so nur vorübergehend sein wird, war bereits von Anfang an klar.
Waymo möchte kein Autokonzern sein
Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst (mit)gestaltet.
Alan Kay – Pionier der Informatik
Wie? Ein Unternehmen, welches selbstfahrende Autos entwickelt, ist kein Autounternehmen? Waymo erklärt, dass es sich nicht um die Autos, sondern um die Technologie dahinter drehen würde. Der Firmenchef John Krafcik betont dabei immer wieder, dass man die Automobilwelt nicht auf den Kopf stellen, sondern nur den Weg für das autonome Fahren freimachen möchte.
Anwendungsbeispiele gibt es genug: Schon jetzt sind viele Menschen in den selbstfahrenden Taxis unterwegs. Mit ein paar Klicks bucht man sich die Autos per App und kann sie dann im Live-Tracking verfolgen. Schon seit 2017 ist der Dienst im Bundesstaat Arizona aktiv und befördert nach eigenen Angaben bis zu 400 Personen pro Tag. Im Vergleich zu den 1,3 Millionen Taxifahrten in Deutschland merkt man, dass hier noch viel Luft nach oben ist, aber das Konzept trotzdem aufzugehen scheint.
Fahrerlos: Kein Eingriff mehr möglich
In Kalifornien darf Waymo jetzt auch Autos in den Verkehr schicken, wo nicht einmal mehr ein Sicherheitsfahrer drinnen sitzt. Was das für uns heißt?
Es vergeht nicht mehr allzu viel Zeit bis der menschliche Fahrer langsam aber sicher verschwinden wird. So wie wir damals Pferde genutzt und diese langsam mit dem PKW ersetzt haben, wird der menschliche Fahrer jetzt auch langsam von seiner Rolle als Fahrer abgelöst. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir in die Zukunft blicken und die Fahrt von einer künstlichen Intelligenz übernommen wird. Doch das bringt Vorteile mit sich: Computer können nicht wütend, müde oder besoffen werden. Außerdem könnte eine intelligente Vernetzung mögliche Kollisionen noch einmal besser verhindern.
Mit jeder Fahrt sammeln die Systeme neue Daten, die die künstliche Intelligenz immer weiter verbessern und optimieren. Die meisten Autos tun das bereits jetzt und nutzen die Daten bei der Unterstützung von normalen Fahren. Das ist zwar nicht vollständig autonom, aber kann Menschen bereits etwas die Angst nehmen und mögliches Fehlverhalten der Menschen verhindern.
Werden uns die Maschinen ersetzen?
Neue Technologien kommen, alte gehen. So war es schon immer, so wird es (wahrscheinlich) auch immer sein. Doch mit Veränderung kommen auch Hürden und dieses Mal ist alles doch ein wenig anders. Alleine in Deutschland hängen an dem Führen von Fahrzeugen und Transportgeräten fast 1,5 Millionen Jobs. Was wird mit all diesen Menschen passieren, wenn Unternehmen auf kurz oder lang nur noch auf Maschinen setzen?
Dennoch dürfen wir uns nicht vor der Technologie verschließen, wenn sie einige Hürden mit sich bringt. Selbstfahrende Autos haben das Potenzial, um vielen Menschen ihr Leben zu retten. Es sterben über 3000 Menschen an den Folgen von Verkehrsunfällen – nur in Deutschland. Dazu kommen noch die zahlreichen Sach- und Umweltschäden, welche solche Unfälle mit sich bringen. Natürlich sind solche Unfälle auch mit autonomen Autos nicht komplett ausgeschlossen, aber bereits jetzt scheint die Technologie in vielen Aspekten sicherer zu sein, als der Mensch. Ist es deshalb unsere Verpflichtung solche Technologien zu unterstützen?
Nutzt die Möglichkeit in eurem nächsten USA-Ausflug und probiert die Fahrt in einem autonomen Auto aus. Bildet euch euer eigenes Bild und entscheidet selbst darüber, ob solche Technologien in naher Zukunft vielleicht doch für Ärger sorgen könnten. Ich denke, dass dieser Teil einfach nur zur Entwicklung dazugehört und wir auch hier uns an die Zukunft anpassen müssen. Alleine, um die Umwelt endlich zu entlasten und die Verkehrssicherheit für alle zu erhöhen,
“Die Zukunft kann man am besten vorraussagne, wenn man sie selbst (mit)gestaltet” ~ Alan Kay